Was heisst hier Versagen? IV

Persönliches Wachstum passiert in Schritten, es sind Abläufe notwendig. Stellen Sie sich die ersten Schritte eines Kleinkindes vor. Welcher Kraftakt, welche Bravour! Immer wieder von Neuem: Erprobung und Irrtum - stehen, fallen, stehen, gehen, fallen. Indes es dauert nicht allzulange,

dann geht das Kind sicher, lernt zu rennen - selbst im Zickzack usw. Sollte ein Kleines Kind bis zum Erwachsenenalter ausharren, bis es das Gehen lernt?

Würden wir es dadurch schneller erlernen? Vermutlich nicht wirklich, denn wir hätten bis dorthin überdimensionierte Ängste aufgebaut.

In Schritten passiert es, das persönliche Wachstum. Entwicklungen erfordern mehr oder weniger strukturierter Abläufe. Ermöglichen Sie sich die Dauer und die Möglichkeiten: zwei Schritte vor, ein Schritt zurück oder 'mal links des Weges gehen, erforschend. Variieren Sie, machen Sie Ihre persönlichen Erfahrungen und lernen Sie daraus, als würden Sie eine neue Qualifikation erlernen. Üben Sie und erlauben Sie sich, Fehler zu machen. Weile braucht es, denn eingefahrene Angewohnheiten, Handlungsweisen und Haltungen bedürfen der Plage um überwunden oder überformt zu werden bis sie zu einer neuen Verfassung führen.

Jeder macht Fehler, jeder fällt beim Gehen (im Leben) mal hin. In der Niedergeschlagenheit übersehen wir womöglich kurzzeitig, dass es zuvor gute Zeiten gegeben hat. Fehler machen und Flop sind konstitutive Ingredienzen des Lebens. Eine Lehre aus diesen Erfahrungen ziehen, hiesse dass wir uns im guten Sinne fortentwickeln, wenn wir versagen. Diese Einsicht baut Selbstvertrauen auf - ein Notwendiges, um unsere Lebensziele zu erreichen.

Der Lebensweg, den wir damit einschlagen, kann für uns bisweilen Betrübliches in sich bergen. Allerdings wir können im Zuge dessen das Leben voll auskosten - echt und temperamentvoll!

Als Nachsatz ein Zitat von Mahatma Gandhi:
"Ich kenne den Weg: er ist gerade und eng. Er ist wie die Schneide eines Schwertes. Ich jubele, wenn ich darauf gehe. Ich weine, wenn ich ausrutsche. Gottes Wort ist: Der, der strebt, verdirbt nicht. Ich habe vorbehaltloses Vertrauen in dieses Versprechen. Auch wenn ich aus meiner Schwäche tausendmal versage, mein Vertrauen darin werde ich nicht verlieren."

 

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