Alternative Therapien gegen Infektionen

Senföle statt Antibiotika?

Infektionen werden in der Praxis meist mit Antibiotika behandelt. Der therapeutische Erfolg

wird dabei allerdings mit einem ungünstigen Nebenwirkungsspektrum und der Gefahr der Entwicklung resistenter Keime erkauft. Aufgrund der besorgniserregenden Zunahme von  Antibiotikaresistenzen raten inzwischen immer mehr Experten von einer allzu großzügigen Verordnung dieser Substanzen ab und plädieren dafür, bei unkomplizierten viralen und bakteriellen Infektionen auf phytotherapeutische Optionen auszuweichen - beispielsweise Senföle. Dabei sind vor allem diejenigen Präparate von Bedeutung, deren klinische Effizienz durch entsprechende Studien wissenschaftlich dokumentiert ist.

Senföle verfügen über ausgeprägte antimikrobielle Eigenschaften. Wie verschiedene In-vitro-Studien belegen, entfalten beispielsweise die in Kapuzinerkressenkraut und Meerrettichwurzel enthaltenen Senföle eine deutliche keimhemmende Wirkung gegen insgesamt 13 klinisch relevante Bakterienarten, darunter sogar Problemkeime wie MRSA.

Senföle reichern sich im Körper im besonderen Maße in Harnblase und Lunge an. Daher ist die Annahme berechtigt, dass sie vor allem bei bakteriellen Atemwegs- und Harnwegsinfektionen als eine wirksame und gut verträgliche Alternative zu Antibiotika infrage kommen können. Zudem ist für diese pflanzlichen Wirkstoffe, im Gegensatz zu chemischen Antibiotika, auch nach Langzeittherapie keine Resistenzentwicklung bekannt.

Senföle zählen zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen, die von der Pflanze zu ihrem eigenen Schutz - beispielsweise vor Fraßschäden durch Schädlinge oder zur Abwehr pathogener Mikroorganismen - gebildet werden. Besonders reich an Senfölen ist die Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae), zu deren bekanntesten Vertretern Meerrettich, Radieschen und Senf gehören. Darüber hinaus findet sich ein hoher Anteil an Senfölen auch im Kapuzinerkressenkraut.

Senföle sind fettlöslich und werden bereits im oberen Gastrointestinaltrakt rasch und vollständig resorbiert. Daraus resultiert eine hohe Bioverfügbarkeit. Da die tieferen Darmabschnitte nicht mit den Substanzen in Berührung kommen, ist eine Schädigung der physiologischen Darmflora nicht zu erwarten. Es wird vielmehr vermutet, dass dadurch auch das Fehlen von Resistenzentwicklungen gegen Senföle zu erklären ist.

Angocin ist z. B. ein derartiges Medikament, dass Meerrettichwurzel und Kapuzinerkressenkraut zusammen enthält.

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