Hinweise für Texter II

Für den Fall, dass Ihr Kunde klar versteht, was er von Ihrem Fabrikat oder Ihrer Service hat, wird er freudig erwerben.

Vermitteln Sie Gefühle? Gefühlsbewegung kommt von „bewegen".

Wir halten uns für rationale Wesen. Doch man muss beileibe nicht Freud gelesen haben, um zu verstehen, dass unser Unbewusstes großen Einbindung an unseren Beschlüssenen hat. Gleichfalls an Kaufentscheidungen. Für den Fall, dass wir zupacken, dann primär aus emotionalen Gründen.

Anderenfalls, warum mögen Menschen einen Ferrari, Gabana-Schuhe oder erhabene Restaurants? Nicht notgedrungen wegen der Beschaffenheit. Sondern auf Grund der Emotionen, die ihnen diese Gegenstände und Orte übermitteln. Sie erkaufen ein Lebensweise. Eine Anwandlung. Mehr noch: die ist beträchtlich teurer als der eigentliche Materialwert.

Hat ihr Text also Affekt? Wählen Sie Worte, die Emotion  entwickeln? Bewegen Sie zum Zukauf? Euphorie ist der Schlüssel. Verführen Sie. Flirten Sie. Ja, ebenfalls das. Menschen mögen Texte, die einen gewissen Appeal abstrahlen (Text Appeal).

Wir existieren und denken in Bildern. Für Ihr Schriftwerk bedeutet dieses: Sofern es Ihnen gelingt eine Story zu erläutern und im Denkapparat Ihres Lesers Bilder zu fabrizieren - dadurch bleibt er im Gedächtnis. Vice versa gilt: Reihen Sie bloß trivial leere Abstraktionen aneinander, hinterlässt Ihr Text bei weitem nicht einmal einen dröge n Nachgeschmack.

Allerdings seien Sie vorsichtig. Bilder und Symbole sind das Salz in der Suppe eines jeden Textes. Und was fürLebensmittel gilt, gilt ebenso für das geschriebene Wort: Zu viel Würze verdirbt den Geschmack.
Um sich bei der Arbeitsweise mit Bildwelten nicht zu verirren: Beachten Sie, dass die Bilder zum Kerngehalt passen. Für den Fall, dass Sie sich für eine Wortwelt entschieden haben, verweilen Sie in ihr. Dosieren Sie auch den schönsten übertragenen Ausdruck sparsam.