Verbesserung der Gehirnleistung durch Nahrungsergänzung mit Walnüssen

Die Verminderung cerebraler Leistungen könnte möglicherweise durch den täglichen Verzehr von Walnüssen verbessert oder hinausgezögert

werden. Dies legen jedenfalls die Ergebnisse der Forschergruppe von Lauren M. Willis von der Universität  Boston nahe, die an alternden Ratten die Auswirkungen einer Walnuss-Supplementierung auf die Hirnleistung überprüften.

Die Gehirnalterung ist mit einer Vielzahl von Veränderungen verknüpft, die zum Nachlassen neuronaler Funktionen führen und letztlich ein Defizit motorischer und kognitiver Fähigkeiten zur Folge haben. Bei alternden Nagern haben sich beispielsweise in alterssensitiven Testmodellen verminderte Fähigkeiten der Koordination, des Gleichgewichtsvermögens sowie der räumlichen Orientierung und Gedächtnisleistung gezeigt. Pathogenetisch werden diese motorischen und kognitiven Ausfälle unter anderem

- einem Nachlassen der synaptischen Plastizität

- einer Abnahme der Membranfluidität sowie

- einer vermehrten oxidativen Schädigung von DNA, aber auch von Lipid- und Proteinstrukturen zugeschrieben.

Aufgrund der vielfältigen, eng miteinander verknüpften Mechanismen im Rahmen der Gehirnalterung sind die gegenwärtigen therapeutischen Strategien bestrebt, möglichst viele dieser pathogenetischen Aspekte zu erreichen. Einen vielversprechenden Ansatz scheint hier die diätetische Intervention darzustellen. Für einige Nahrungsmittel beziehungsweise nutritive Substanzen konnte nämlich gezeigt werden, dass sie zahlreiche Effekte innerhalb der ZNS-Strukturen ausüben. Dazu gehören beispielsweise pflanzliche Polyphenole und Antioxidantien oder essenzielle Fettsäuren aus Fisch und Nüssen.

Während Fischöl primär die langkettigen Fettsäuren EPA und DHA enthält, kommen in Nüssen vor allem dien-6 u7nd n-3-PUVA-Linolsäure sowie Alphalinolensäure in hoher Konzentration vor. Darüber hinaus sind Walnüsse reich an anderen neuroprotektiven Substanzen wie Vitamin E, Folaten und zahlreichen antioxidativ wirkenden Phenolen.

Die psychomotorischen Fähigkeiten wurden durch verschiedene etablierte Testmodelle objektiviert, die motorischen  Verbesserungen wurden durch Gleichgewichtsmessungen und andere koordinative Fähigkeiten eruiert. Alle geprüften Konzentrationsstufen bewirkten im Vergelich zur Kontrollgruppe eine4 signifikante Steigerung der kognitiven Funktionen und der Gedächtnisleistung. Die Autoren schlussfolgern daher, dass eine Nahrungsergänzung mit Walnüssen  nachlassenede Gehirnleistungen verbessern und möglicherweise degenerative Veränderungen hinauszögern kann. Umgerechnet auf den Menschen könnten bereits sieben bis neun Walnüsse täglich dieses Ziel erreichen.

Quelle:
British Journal of Nutrition (20099 101, 1140-44)