Gingko biloba - chinesischer Weisheitsbaum - Schlaganfallprophylaxe
Schon unser Dichterfürst Goethe wusste seine
Wirkung zu schätzen und hat das Blatt in einem seiner Gedichte weltberühmt gemacht. So wird die Beziehung zu Marianne von Willemer mit dem geteilten Ginkgoblatt zum anschaulichen Symbol des naturhaften Einander-zugeordnet-Seins in der Liebe.
Der Ginkgo ( chin. „Silberaprikose") ist durch die Form des geteilten Blattes und seine Zweihäusigkeit zum Sinnbild des dialektischen Yin und Yang in der chinesischen Philosophie geworden. Er verkörpert das weibliche und männliche Prinzip, den Tag und die Nacht sowie Freud und Leid und Leben und Tod.
Die pflanzliche Arznei Ginkgo biloba ist seit vielen Jahren auch in der Schulmedizin anerkannt. Sie wird vor allem bei Durchblutungstörungen des Gehirns verwendet. Symptome sind meist Schwindel, Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen. Obwohl seit dem 1.4.2004 pflanzliche Mittel nicht mehr aus Kassenkosten aufgeschrieben werden dürfen, wurde bei Ginkgo eine Ausnahme geschaffen: Bei beginnender Demenz, also ausgeprägteren Gedächtnisstörungen, darf es weiterhin auf einem Kassenrezept verordnet werden. Der Arzt muß eine entsprechende Diagnose dokumentieren.
Neuerdings ist jedoch eine weitere Eigenschaft von Ginkgo bekannt geworden. Es verbessert die Fließeigenschaften des Blutes und wirkt somit blutverdünnend ähnlich wie dies bisher von Aspirin und anderen Medikamenten bekannt war. Bei Operationen war aufgefallen, dass bei Patienten, die Ginkgo einnehmen, verlängerte Blutungszeiten auftraten. Was für eine Operation von Nachteil ist, ist jedoch zur Vorbeugung von Schlaganfall und für die Durchblutung auch kleinerer Gefäße von Vorteil. Die Wirkung wird wahrscheinlich über die Thrombozyten (kleine Blutplättchen) vermittelt. Um eine sichere Wirkung zu haben, sollte man Ginkgo in einer Dosierung von 2 x 120 mg verabreichen. Das Medikament ist äußerst nebenwirkungsarm und daher ungefährlicher als Aspirin, das häufig Magenbluten verursacht.
Das zur Schlaganfallprophylaxe ebenfalls eingesetzte Clopridogel ist sehr teuer und kann mehrere Nebenwirkungen haben, wenn es auch „stärker" in seiner Wirkung ist. Für die Vorbeugung des Schlaganfalls ist jedoch die richtige Einstellung eines erhöhten Blutdrucks das Wichtigste. Der Wert sollte nicht über 165 / 90 sein, idealerweise um 130 / 75 liegen. Fast ein Drittel aller Schlaganfälle sind auch Folge von Herzrthythmusstörungen (Vorhofflimmern), da dann Blutgerinnsel vom Herzvorhof ins Gehirn verschleppt werden können. Weiterhin sind Übergewicht, erhöhte Blutfette und Nikotinkonsum Risikofaktoren des Schlaganfalls.