Exzitationsetappe - Vorpubertät

Die seelische Erscheinungsform der Pubertät und Voradoleszenz mit ihren Verhaltensproblemen und sozialen Zwisten muten an,

im maßgeblichen zeitabhängig, also epochalgekoppelt zu sein. Pubertätsprobleme waren in einst keineswegs stets vertraut und treten ebenso in anderen Kulturen anders in Erscheinung.

Die Konfliktsachlage des Pubertierenden besteht darin, daß er zum einen vorher über entscheidende Vorbedingungen zum Fortbestehen in der Erwachsenenumgebung verfügt, jedoch einen zu kleinen Erfahrungsschatz sein Eigen nennt, um sich in unserer übersystematischen Zivilisation behaupten zu können.

Anknüpfende psycho-körperlichen Vorbedingungen würden die Zusammenführung in die Erwachsenenwelt erlauben:

Entfaltungsschub und Kräftevergrößerung
rasche Zunahme der Befähigung zu entwerfen, sich auf neue Situationen einzustellen, Verantwortung zu tragen und Strategien mit der gebotenen Ausdauer zu verwirklichen.

Eine entscheidende Unzulänglichkeit besteht aber hinsichtlich:
Weltkenntnis, intellektuelle und soziale Kenntnisse sowie Wissen, Motivationsbeschaffenheit.

Unsere Gesellschaft würdigt Lernprozesse und Kenntniserwerbung hoch und hält im Zuge dessen den Adoleszenten stark in seiner kindhaften Unselbständigkeit. Sie gibt ihm marginal Anlass, die reif werdenden psycho-körperlichen Fertigkeiten wie auch Gebaren zu üben, was zu Leistungsstauungen und als Folge davon zu Verhaltens unüblichkeiten führt, die denn für die Vorabpubertät deutlich konniviert werden. Es wäre indes doch viabel, daß das augenfällig ruppige Benehmen relativiert werden könnte zufolge einer brauchbaren Tätigkeit und sinnvollen Verantwortungsübernahme.

Die Vorpubertät der Knaben ist eine Exzitationsetappe mit positiver Basisstimmung und nach außen gerichtetem Kontaktverhalten. Die allgemeine Energieprogression bestätigt sich in einem erhobenen Rührigkeitswunsch, in erhöhenter Angriffslust bar von Sinn für die Emotionen anderer, in intensiver Sinnenschwärmerei, wie z. B. für Geräusche, Geschmacks eindrücke, Gerüche und so weiter, wie auch in potenzierter Abenteuerlichkeit und Unsinnbereitwilligkeit, welche mit Vorliebe in der Gruppe von Gleichaltrigen ausgeübt wird. Die Gruppierung erwirbt Maßgeblichkeit, indessen der Einfluss des Familienverbandes sich graduell vermindert.