Psychomotorik und Realismus

Als Schulkindalter deklariert man den Altersabschnitt inmitten Schuleintritt und Anbruch der physischen Reife (Vorpubertät).

Man tituliertdiese Zeit 'Schulkindalter', wo doch die Lehranstalt unterdies einen elementaren Einfluß auf die Fortentwicklung des Kindes hat.

Die Familie ist zwar fortwährend von großer Maßgeblichkeit, weitere essentielle Entwicklung erfüllt sich freilich im sozialen Bereich der Schule (zweitrangiger Einordnungsprozess).

Der Lehrer und die Gruppe der Gleichaltrigen sind unterdies von gewichtiger Bedeutung.

Das Schulkindalter ist gekennzeichnet durch die prompte Reduktion der für das Kleinkind kennzeichnenden ichbezogenen grundsätzlichen Einstellung und magischen Weltinterpretation (blauäugiger Wirklichkeitssinn) und dem Gründen einer kumulativ sachlichen, realitätsbezogenen und kritischen Einstellung zur Umwelt (kritischer Realismus).

Ebendiese neue Grundhaltung zeigt sich in allen Erlebensbereichen des Handelns. Betreffend der körperlichen Verwirklichung ist das Schulkindalter eine Periode der Festigung. Die Gewichtssteigerung überbietet das Längenwachstum, die Körperkraft steigt.

Von besonderer Bedeutung ist die Gehirnfortentwicklung, vor allem die bis ins Jugendalter unentwegte Ausbildung von Zellverbindungen und die zum ersten Mal zum Auftakt des Schulkindalters verifizierbaren Alpha-Wellen, die zerebrale Reifungsverläufe signalisieren.

Erst auf der Grundannahme der Weiterentwicklungsvorgänge im Denkorgan sind diskursiv-abstraktes Denken und Tragfähigkeit im Arbeitshandeln machbar.

Die psychomotorische Weiterentwicklung bewirkt vor allem eine überlegene Rückmeldungsgeschwindigkeit und bessere Bewegungskoordination. Zu Anfang des Schulalters ist das Bewegungsbedürfnis extrem stark, es kann von jüngeren Schulkindern mehrfach nicht kontrolliert werden.

Die Bewegungsfreude, prävaliert in den ersten Schuljahren. Auf der Stufe des kritischen Wirklichkeitssinn bekommt der Leistungsstandpunkt darauffolgend eine laufend größere Wichtigkeit; Wettkampf und sportliche Verdienste werden ständig wichtiger.

Ebenso in der Gruppierung erhält die Körperbeherrschung eine wesentliche Rolle für die Position des einzelnen. Mit zunehmendem Alter nimmt das spontane Bewegungsdrang graduell ab, dazugehörend mag es nun auch leichter in Schach gehalten werden.